Verfasst durch das Editorial Board von PolicReflects, übersetzt aus dem Englischen
Welche Themen beschäftigen Euch als Zeitschrift?
Wir kümmern uns um Themen, die in der Disziplin der Internationalen Beziehungen manchmal vernachlässigt werden, zum Beispiel in unserer ersten Ausgabe "Unerhörte Krisen". Alles Internationale und Politische, das unser Leben und das Leben anderer junger Menschen direkt betrifft, ist für uns von Interesse, wie z. B. Digitalisierung, Krisen der modernen Demokratien und feministische Perspektiven auf die internationale Politik. Mit diesen Themen hoffen wir, Lücken zu schließen und die Sichtweise Studierender zu diesen Themen zu Gehör zu bringen.
Warum ist Euch studentische Forschung wichtig?
Studentische Forschung ist oft in erster Linie ein Mittel zum Zweck - für einen akademischen Abschluss. Deshalb verstauben viele vielversprechende studentische Arbeiten, anstatt veröffentlicht zu werden. Diese Arbeiten können jedoch äußerst wertvoll sein, da junge Akademiker*innen fehlende Erfahrung durch intellektuelle Offenheit, frische Ideen und einen starken Bezug zu aktuellen Fragen kompensieren können. Frühe Publikationserfahrungen helfen den Studierenden, Vertrauen in ihre Forschung zu gewinnen, und erleichtern ihnen den Einstieg in eine akademische Laufbahn.
Wie funktioniert Peer Review in Eurer Disziplin/Eurer Zeitschrift?
Wir haben einen vielseitigen und vielschichtigen Pool an Gutachter*innen mit unterschiedlichen Spezialisierungen zusammengestellt, der uns hilft, die richtigen Texte den richtigen Gutachter*innen zuzuordnen. Diese prüfen die Einsendung und stellen fest, ob der Inhalt, die Methodik oder die Argumentation des Artikels verbessert werden muss. Wir senden den kommentierten Text an die Autor*innen zurück, die uns eine verbesserte Version schicken, die dann erneut von den Gutachter*innen bewertet wird. Unser Editorial Board achtet darauf, dass die Kritik einen konstruktiven und positiven Ton beibehält. Es fungiert als Vermittler zwischen Autor*in und Gutachter*in und berücksichtigt dabei die Motivation, Zeit und Energie beider Parteien.
Warum interdisziplinäres Publizieren?
Interdisziplinarität ist dem Fach Internationale Beziehungen inhärent, und Perspektiven aus Bereichen wie Soziologie, Geschichte oder Psychologie können unser Verständnis internationaler Politik bereichern. Die Globalisierung verbindet nicht nur Gesellschaften, sondern auch Forschungsbereiche, da sich verschiedene akademische Disziplinen in ihren Bemühungen gegenseitig positiv beeinflussen können. Schließlich sind wichtige Fragen, wie wir die von der Globalisierung geprägten Gesellschaften organisieren und in der Gegenwart und Zukunft international zusammenarbeiten wollen, nicht nur für Politikwissenschaftler*innen interessant, sondern für Akademiker*innen verschiedener Fachrichtungen und geografischer Kontexte.
Was ist Euer Kern-Take-Away aus 1,5 Jahren Berlin Exchange?
Die gemeinsame Organisation und Teilnahme an Workshops war eine großartige Möglichkeit, als Gruppe Wissen zu sammeln, den Input der anderen Zeitschriften in unserer Zeitschrift anzuwenden und anschließend in einen Dialog zu treten. Die gemeinsame Nutzung von Wissen, Ressourcen und Zielen im Rahmen eines Netzwerks ist eine großartige Möglichkeit, die Wirkung und Reichweite unserer Zeitschrift zu erhöhen und gleichzeitig Strategien als Kollektiv zu entwickeln.
[Verfasst durch das Editorial Board von PolicReflects, übersetzt aus dem Englischen]
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